Fruchtbarkeitserhaltung bei Krebserkrankungen

Wer an Krebs erkrankt muss sich früher oder später mit dem Thema des Kinderwunsches beschäftigen. Einer meiner ersten Gedanken der mir durch den Kopf schoss als ich erfuhr, dass ich krank sei war:  

"Ich werde vermutlich nie eigene Kinder bekommen."

Dieses Gefühl mit 24 Jahren zu haben ist grauenvoll. Erst der Schock durch die Diagnose "Sie haben Leukämie" und dann auch noch das. 

 

Zum einen kann sich die Therapie negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken, zum anderen beeinträchtigen auch Krebserkrankungen selbst (z.B.  Leukämien, Lymphome und Tumore des zentralen Nervensystems) die Fertilität.

 

"In der Krebstherapie kommen verschiedene Behandlungsmethoden zum Einsatz: Zum Beispiel wird bei einer Operation der Tumor und auch umliegendes Gewebe, welches mit befallen sein könnte, entfernt. Chemotherapie und Bestrahlung zerstören die Tumorzellen. Dabei ist es aber möglich, dass gesunde Zellen geschädigt werden. Sind die Eierstöcke, Ei-oder Samenzellen betroffen, kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigt sein."

(Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft) 

 

"Bei manchen Patienten bleibt die Fruchtbarkeit aber auch erhalten.

Wie groß die Chance dafür ist, können Ärzte nur anhand von Statistiken abschätzen: Anzeichen, an denen man vorher erkennen könnte, wer betroffen sein wird und wer nicht, gibt es nicht."

(Quelle: Krebsinformationsdienst)

 

Vorab besteht die Möglichkeit, Ei- oder Samenzellen einzufrieren oder Eierstockgewebe zu entnehmen. Wichtig hierbei ist, dass zum Zeitpunkt der Entnahme noch keine Chemo- oder Strahlentherapie durchgeführt wurde. 

 

Allerdings sind diese Maßnahmen mit massiven Kosten im meist dreistelligen Bereich verbunden. Und die Krankenkassen übernehmen diese nur teilweise - in den meisten Fällen sogar gar nicht.  

 

Auch ich wurde zur Beratung in das Kinderwunschzentrum der Uniklinik Mainz geschickt. Allerdings mussten wir schnell feststellen, dass für mich keine der oben genannten Möglichkeiten der Fruchtbarkeitserhaltung in Frage kamen, da meine erste Chemotherapie bereits am nächsten Tag starten musste um die Leukämie schnellstmöglich zu bekämpfen. 

 

Das hat mich ehrlich gesagt sehr belastet. Aber ich wusste, dass es jetzt in erster Linie darum ging mein eigenes Leben zu retten.

Ich werde sehen was die Zukunft bringt - vielleicht werde ich eines Tages ja doch noch auf natürlichem Wege Mutter - und falls doch nicht, gibt es auch noch andere Möglichkeiten wie beispielsweise eine Adoption. 

 

Quellen:  www.krebsinformationsdienst.de/leben/kinderwunsch/kinderwunsch-unfruchtbarkeit-ursachen.php

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/leben-mit-krebs/kinderwunsch-und-krebs/kinderwunsch-und-krebs.html

 

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